Im Allgemeinen kann festgehalten werden, dass die Immobilienaktivitäten in Ostbelgien zurzeit sehr aktiv sind.
Die weiterhin niedrigen Zinsen haben zur Folge, dass - unerwartet in diesem Ausmaß - der Kauf und Verkauf von Immobilien sprunghaft angestiegen ist - in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 um rund 14% im Vergleich zum Vorjahr 2015!
Der Anstieg wird darauf zurückgeführt, dass die Zinsen auf Geldeinlagen weiterhin äußerst gering sind und - soweit erkennbar - in unsicheren Zeiten (Terrorgefahr und Brexit) tendenziell eher in Immobilien investiert wird als in Aktien.
Diese Tatsache hat zur Folge, dass auch die Preise in den einzelnen Bereichen (Appartements, Einfamilienhäuser, Grundstücke) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind.
Bei den Grundstücken sehe ich eine Erhöhung der Preise um 1,5% bis 2,5%. Festzuhalten ist hier, dass die Nachfrage konstant bleibt.
Es ist festzustellen, dass kleine Grundstücke sich recht gut verkaufen. Bedingt durch die kleinere Fläche der Grundstücke ist der Gesamtpreis überschaubar, aber proportional, also pro Quadratmeter, sind die Grundstücke natürlich teurer.
Bei den größeren Grundstücken ist die Preissteigerung geringer.
Bei den Appartements ist die Nachfrage ungebrochen hoch und ich sehe weiterhin - wie im letzten Bericht bereits festgehalten - in den Gemeinden RAEREN und KELMIS eine erhöhte Nachfrage.
In EUPEN ist eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnungen zu verzeichnen, obwohl hier in den letzten Jahren schon zahlreiche Appartementgebäude erstellt wurden.
Auch die Preise für Appartements steigen recht stark. So liegen - laut den Statistiken der Belgischen Notare - die Preise um rund 4% höher als im Jahr 2015.
Der Markt für gebrauchte Immobilien dieser Art ist in der Wallonie, also dem französischsprachigen Teil Belgiens, um rund 2,9% gestiegen. Dieses Phänomen lässt sich auch in Ostbelgien erkennen, wenn auch - meiner Meinung nach - in etwas abgeschwächter Form.
Festzuhalten ist somit, dass vor allem die Preise für Appartements merklich gestiegen sind und eine weiterhin hohe Nachfrage besteht. Die Tendenz, ein Appartement zu kaufen, ist somit weiterhin stark ausgeprägt.
Wie bereits im letzten Bericht auch erwähnt, sind bei den größeren Immobilien wie z.B. Luxusvillen keine Preissteigerungen zu erkennen.
Hier sind die Preise stabil bzw. steigen bei weitem nicht in dem Maße wie dies für die "kleineren" Immobilien der Fall ist.